Ruine Nieder-Hohenfels

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Freude und Freiheit,

dazu ist die Welt gemacht.


(Burkhart von Hohenfels)


Nur ein kurzes Stück unterhalb des Haldenhofs befindet sich die Burgruine Nieder-Hohenfels, auch Hohenfels oder Althohenfels genannt. Sie liegt auf einer Kuppe auf knapp 600m üNN, von wo man einen schönen Ausblick auf Sipplingen, den Überlinger See und die Alpen hat.

Hier lebten einst die Herren von Hohenfels, ein Niederadelsgeschlecht am westlichen Bodensee und vermutlich Ministeriale der Bischöfe von Konstanz. Sie ließen die Burg in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbauen. 1292 teilte sich das Geschlecht in zwei Linien, und Althohenfels blieb Stammburg der älteren Linie, die 1405 endete. Die neuere Linie ging nach Neu-Hohenfels in der heutigen Gemeinde Hohenfels, wo die Burg nahe des Ortsteils Kalkofen steht.


Nach dem Aussterben der älteren Linie ging die Herrschaft an den Schwager Burkharts von Hohenfels - Wolf von Jungingen über. Nachdem auch dessen Familie ausstarb, folgten 1437 die schweizerischen Herren von Landenberg. 1479 wurde Althohenfels samt einiger Dörfern und den Sipplinger Weinbergen vom Spital zu Überlingen erworben. 

Bereits vor 1641 begann der Verfall der Burg, 1643 wurde sie dann niedergebrannt und zerfiel. Erst 2009 wurde die Ruine von Bäumen und Sträuchern befreit, so dass man heute Reste von Gebäuden und der Ringmauer erkennen kann.

Auf der Burg Althohenfels lebte im 13. Jahrhundert auch Burkhart von Hohenfels, ein bedeutender Minnesänger, von dem 18 Lieder in der Großen Heidelberger Liederhandschrift "Codex Manesse" überliefert sind. Er wird zu den spätstaufischen Lyrikern gezählt. Die mehrere hundert Jahre alte Burkhartslinde am Haldenhof wurde ihm gewidmet - dort soll er seine Lieder vorgetragen haben.


Eine weitere bekannte Bewohnerin der Burg war das sagenumwobene Edelfräulein Hildegard, die im Volk als Wohltäterin bekannt war. So soll sie den Armen täglich Suppe gespendet und den umliegenden Gemeinden umfangreiche Wald- und Allmendbesitze vermacht haben. Nach ihr ist die Hildegard-Lärche benannt.


Quellen: Wikipedia, Hinweisschild, stollen-ueberlingen.de